Kunstwerke aller Art

Die Woche begann damit, dass Andrés mich am Montag im Botanischen Garten besuchte. Er war dort mit seiner Reisegruppe unterwegs. Ich habe mich natürlich sehr über das Wiedersehen gefreut. Gewundert hat er sich allerdings, dass ich noch nicht im Orchideenhaus war, was ich dann in meiner Mittagspause nachholte. Es ist wirklich toll gestaltet und ich konnte mich an der Blütenvielfalt kaum sattsehen. 

Am Dienstag durfte ich im Hintergrund des Bonsai-Gartens, die dort auf ihren großen Auftritt wartenden Bäumchen vom Unkraut befreien. Im Spanischen gibt es übrigens nur ein Wort für Kräuter (hierbas), egal ob gut oder böse. Die Tätigkeit war etwas langweilig zu mal ich dort 3 Stunden mehr oder weniger alleine verbracht habe. 

Dafür durfte ich heute gleich 2 Meistern ihres Faches über die Schultern schauen. Alex hat dem Bäumchen, welches Lena und ich am Montag bearbeitet haben, im wahrsten Sinne des Wortes den letzten Schliff gegeben. Er arbeitete tatsächlich mit einer Mini-Schleifmaschine um das tote Holz so zu schleifen dass es für ihn gut aussieht. Es hörte sich ein bisschen an, wie beim Zahnarzt, wie er auch selbst feststellte. Die bearbeiteten Stellen wurden anschließend mit einem Spezialöl bepinselt, was dann mein Job war. Das was momentan noch gelb aussieht, wurde später übrigens weiß. 

Im Botanischen Garten ist gerade Mauro Sternberger, ein Bonsai Fachmann aus Italien zu Gast. Er gibt dort ein paar Unterrichtsstunden und berät die Teilnehmer beim Bonsai züchten. Auch ihm konnten wir eine Weile zuschauen. Leider ist mein Spanisch noch nicht gut genug um alles zu verstehen, aber doch so einiges. Außerdem war seine Gestik sehr aussagekräftig. 😏

Am Nachmittag habe ich mit meiner Lehrerin das "Museo National del Ecuador" besucht. So kam ich auch mal in den Genuss Metro zu fahren. Diese wurde erst 2022 eröffnet und ist die erste U-Bahn in Ecuador. Sie ist erstaunlich sauber und die Stationen sind wirklich schön gestaltet.

Das Museum ist nicht weit von der Metrostation entfernt, so dass wir nicht weit zu laufen hatten. Nebenan befindet sich auch das Haus der Kulturen (weißes Gebäude). 

Im Museum waren viele Exponate aus der Zeit der Ureinwohner Ecuadors zu stehen, die ja bekanntlich von den spanischen Einwanderern unterdrückt wurden.

Es gab aber natürlich auch moderne Kunst. 

Und im Obergeschoss eine Ausstellung des Künstlers und Architekten Oswaldo Viteri. 

Mit vielen Eindrücken ging es dann wieder zurück zur Schule, aber eigentlich nur um unsere Sachen zu holen. Es war ein schöner Nachmittag mal ganz ohne Grammatik und neue Vokabeln. Es gab auch keine Hausaufgaben. Also habe ich Zeit genutzt um diesen Blogeintrag zu schreiben.

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