Ausflüge in die Natur

 Nach 3 Wochen Großstadt zog es mich am Wochenende in die Natur. Am Samstag Morgen wollte ich mal auf den "Hausvulkan" Pichincha hoch. Ich orderte mir einen Uberfahrer, der mich zur Talstation der Seilbahn (Teleférico) fuhr. Die Uber- und Taxifahrer dürfen die Schranke zum Parkplatz kostenlos passieren um ihre Gäste sicher abzusetzen. Ich war an diesem schönen Tag natürlich nicht die Einzige, die sich mal Quito von oben anschauen wollte. Einzelpersonen, so wie ich, durften in eine separate Reihe stehen und dienten sozusagen als Lückenfüller wenn gerade eine Gruppe von 4 oder 5 Personen noch einen Platz frei hatten. So kam ich also doch noch relativ schnell auf den Pichincha. 

Die Aussicht von oben ist grandios. Man kann hier wirklich das Ausmaß der Stadt sehen und hat auch einen herrlichen Blick zu den anderen Vulkanen und Bergen. Der Cotopaxi hatte sich allerdings wieder mal hinter den Wolken versteckt, die im Laufe des Tages immer mehr werden, was allerdings normal ist. 




In luftiger Höhe von etwas mehr als 4000m gibt es mehrere Wanderwege. Ich habe mich für einen kürzeren Rundweg entschieden und dabei auch einiges entdeckt, wie z. B. die Schaukel, die hauptsächlich als Fotomotiv dient, die Alpakas, mit denen man sich für einen kleinen Betrag fotografieren lassen kann und die kleine Kirche, die einfach mal so alleine in der Landschaft steht. Es gibt auch einige Aussichtspunkte in verschiedene Richtungen. Ich hätte auch eine Runde reiten können oder mit den Alpakas wandern, was ich aber verschmähte. Aber das Alpaka für 1$ zu streicheln ließ ich mir natürlich nicht nehmen.



Zum Abschluss meiner kleinen Wandertour gõnnte ich mir einen Cappuccino und dazu eine Schoko-Banane, während ich nochmal den tollen Blick auf die Vulkanlandschaft genoss. 

Dann ging es wieder nach unten. Da ich "Oben" keinen Internet Empfang hatte, sah ich erst jetzt dass mich Marina, die Frau von Juan Andrés angeschrieben hat, ob wir uns auf einen Kaffee treffen können. Es war erst kurz nach 14:00 Uhr und ich sagte natürlich zu. So trafen wir uns um 17:00 Uhr in einer Creperia und hatten einen schönen Abend zusammen. Für mich war es etwas komisch mit Andrés auf Spanisch zu sprechen, haben wir uns doch Jahre lang auf Deutsch oder zur Not auf Englisch unterhalten. Seine Frau ist wirklich sehr nett und mit der kleinen Tochter konnte ich mich auch etwas anfreunden. Sie scheint anfangs etwas schüchtern zu sein. Mit Uber ging es dann wieder nach Hause, bevor es richtig dunkel wurde. 

Für den Sonntag habe ich über einen Reiseveranstalter eine Tour zum Quilatao gebucht, dem westlichsten Vulkan Ecuadors mit seinem türkisfarbenen Kratersee. Um 7:00 ging es los mit Uber zum Treffpunkt. Der Bus wartete schon und der Uberfahrer konnte beruhigt weiter fahren.

Die Fahrt hatte mehrere Ziele. Unser 1. Stopp war ein kleiner Markt in Pujili. Ich hatte eigentlich gut gefrühstückt und keinen Hunger. Das Angebot an Kunsthandwerk war klein und so war ich froh als es mit dem Bus wieder weiter ging. 

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Das nächste Ziel führte uns zu Michaela, einer Integenen Einwohnererin, die das Leben der Urbevölkerung Ecuadors heute und früher erklärte. 


Sie stellte uns verschiedene Kartoffel- und Maissorten vor, die ich bisher nie gesehen hatte. Außerdem zeigte sie uns die Meerschweinchen, die hier leider wenig Tageslicht sehen und auch nicht als kleine süßen Haustiere gehalten werden, sondern irgendwann auf dem Speiseplan landen. Hierzu muss ich sagen, dass ich im Gegenzug auf der Strecke viele freilaufende Hühner und Schweine gesehen habe, die ja in Deutschland normalerweise auch nicht gerade ein schönes Leben haben.

 Zum Schluss stellte sie uns noch ihre beiden Alpakas Philippe und Sebastian (der Braune auf dem Foto) vor. Auch zeigte sie uns wie sie Alpakawolle mit der Hand spinnt. Für mich natürlich sehr interessant. Beim Streicheln von Philippe und Sebastian ist mir aufgefallen, dass das Fell der Alpakas hier doch noch etwas weicher und dichter ist als bei den Alpakas die ich in Deutschland gestreichelt habe. Kann natürlich sein, dass sie beim Leben in solchen Höhen ein anderes Fell entwickeln. 

Der nächste Zwischenstopp gab es beim "Cañon del Rio Toachi" wo man einen tollen Blick auf die Schlucht des Flusses hat. Angeblich ist es hier Pflicht ein "Ich war hier" Foto zu machen, was dann unser Reiseleiter für mich erledigt hat.



Dann ging es weiter zum eigentlichen Ziel des Tages, dem Vulkan Quilatoa mit seiner tollen blaugrünen Lagune, die durch einen Ausbruch im Jahr 1280 entstand. Die grüne Färbung verdankt er verschiedenen Mineralien die sich im See abgesetzt haben. Schon der Ausblick von oben war faszinierend und nach kurzer Überlegung wagte ich den Abstieg nach unten. 



Laut Reiseführer Alex dauert es ca. 30 bis 40 Minuten zum hinunter laufen und ca. 1 bis 1,5 Stunden um wieder hochzukommen. Man kann auch jederzeit umkehren. Zum Glück hatte ich meine Wanderstöcke mit dabei, denn der Weg ging sandig und steinig noch unten. 



Ich bin nur bis zu einer kleinen Plattform gelaufen und ersparte mir den restlichen Weg. Dort packte ich mein Picknick aus und genoss den Blick auf den See. 


Der Aufstieg war mühsam und ich musste einige kurze Verschnaufpausen einlegen. Ich hätte mich auch von einem Esel hinauf tragen lassen können, aber das Tierchen hätte mir leid getan und so habe ich mich Schritt für Schritt nach oben gekämpft. In fast 4000m Höhe ist das ganz schön anstrengend. Da war ich froh, dass ich mich an die Höhe doch schon gewöhnt habe. Nach einem gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant ging es dann in 3  Stunden Busfahrt wieder nach Quito zurück. Ein anstrengender aber schöner Tag.

Kommentare

  1. Seilbahn, luftige Höhe, Schluchten und Krater, steinige und steile Wanderwege.
    Man könnte meinen, das Wochenende wäre von mir geplant gewesen.

    LG, Edgar

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    1. Toll, dass du das gemacht hast. LG Sibylle

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  2. Verfolge dich seit heute 🙂. Tolle Bilder, interessante Berichte, beeindruckende Erlebnisse, viele Infos. Weiterhin viel Spaß und Freude.
    LG Andrea

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  3. Das sind wunderschöne Bilder. Ich wünsche dir noch ganz viel Spaß und viele neue Eindrücke. Liebe Grüße Lena.

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