Kunst und Kultur

 Die letzten beiden Tage waren ruhig. Ich habe sie hauptsächlich mit Hausaufgaben und Kaffeetrinken mit Paola verbracht. Nach 4 Stunden Einzelunterricht in Spanisch bin ich erstmal geschafft und brauche ich immer eine kleine Siesta.

Als ich heute morgen zur Schule kam, hat mir Maria, meine Lehrerin erstmal erklärt dass wir heute zusammen zum Markt gehen - eine tolle Idee. Vladimir von EIL drückte uns 3 Dollars in die Hand, damit wir was typisch ecuadorianisches kaufen können und dann ging es los. Zur Markthalle mussten wir ca. 20 Minuten laufen. Genug Zeit um sich über Einkaufsmöglichkeiten in Ecuador und Deutschland zu unterhalten. (auf spanisch natürlich). In der Markthalle war ich erstmal überwältigt von der Vielfalt und den Farben der vielen Obstsorten. Maria erklärte mir die Früchte, von denen ich teilweise noch nie etwas gehört habe. Neben mindestens 5 verschiedenen Bananensorten gab es natürlich auch Ananas, Mangos, Maracujas, Papayas, Kokosnüsse, Orangen, Mandarinen und mir fremde Früchte wie Baumtomaten, Granadillas, Chirimoyas oder Toxas. Maria meinte, ich müsste unbedingt die Toxas und die pinkfarbene Banane kaufen, was wir dann auch taten. 


Ecuador ist auch bekannt für seine Blumen. Auch hier ist die Farbenpracht unglaublich.


Die Banane schmeckte ziemlich süß. Man benutzt sie hier gerne zum Kuchen backen. Die Taxo hat einen leicht säuerlichen Geschmack und man macht daraus gerne Saft. 



Am Nachmittag besuchte ich das Museum von Oscar Guayasamin, einem der bekanntesten Maler in Ecuador. Ich musste gestern beim Sprachkurs einen Text über ihn lesen. Das hörte sich so interessant an, dass ich beschloss, sein Museum zu besuchen. Da Paola keine Zeit hatte, nutzte ich zum ersten Mal den Fahrdienst Uber. Es ist die sicherste Art um in Quito von A nach B zu kommen und es hat auch super geklappt.

Im Museum hatte ich tatsächlich das Glück eine Führung in Englisch zu bekommen, da gerade eine amerikanische Schulklasse dort unterwegs war. Oswaldo Guayasamin war ein sogenannter "Mestizo". In "Chechua" einer indigenen Sprache bedeutet sein Name "weisser Vogel fliegt". Sein Vater war ein Indigene und seine Mutter Ecuadorianerin. Deshalb hat er viele Bilder gemalt, die das Leid und die Unterdrückung seiner Vorfahren darstellen sollen. 



Eines seiner größten Werke ist der "Condor und der Bulle" , wobei der Condor für Südamerika steht und der Bulle für die spanischen Eroberer. In diesem Falle scheint der Condor der stärkere zu sein. Im Vordergrund sieht man auch die "Ewige Flamme der Menschenrechte" , die in der Mitte der großen Kunsthalle (sie wird Kapelle genannt) zu finden ist.

Sein Haus war von Anfang an als Museum geplant. Dort empfing er viele Persönlichkeiten, unter anderem Fidel Castro, Hugo Chavez, den Schriftsteller Gabriel Garcia Marquez und auch Prinzessin Caroline von Monaco. 



Natürlich hat er auch darin gewohnt und gearbeitet. Erkennt ihr die Dame auf dem Portrait? Es ist eine bekannte südamerikanische Sängerin.





Oswaldo Guayasamin starb in Baltimore in den USA an einem Herzinfarkt. Begraben ist er unter dem "Baum des Lebens" in seinem Garten.


Nach so vielen Eindrücken und Kultur haben Paola und ich den Abend mit dem Fußballspiel Ecuador gegen Brasilien ausklingen lassen. Es ging dabei um die Qualifikation für die nächste WM. Wir waren natürlich beide für Ecuador, deren Mannschaft sich tapfer geschlagen hat. Das Spiel endete 0:0. 

Kommentare

  1. Beim Aufbau vom Obststand war auch ein Künstler am Werk. Um die Möglichkeit, all das mal frisch zu probieren, beneide ich dich.

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  2. Und ich dachte immer, ich darf dich nicht gleich als erstes in ein Kunstmuseum führen. Aber zum Ausgleich gab's ja abends Fußball. :-)
    Te deseo más experiencias maravillosas.

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