Allerlei für Leib und Seele

Die Woche in der Wohnung von Patricia war entspannt. Auf Wunsch von Juan Andrés wurden nicht nur Muffins gebacken, sondern auch Weihnachtsplätzchen. So früh war ich mit dem Plätzchen backen noch nie dran. Also standen am Montag Vanillekipferl und Eisgebäck auf dem Programm.


Am Dienstag machten wir einen Ausflug ins Blumendorf Nayon. Hier gab es ein Blumengeschäft neben dem anderen. Ich war sehr angetan von der bunten Vielfalt. Zu schade, dass man im Flugzeug keine Blumen transportieren kann. 🤷‍♀️



Am Abend habe ich mal wieder meine Reisetasche gepackt, denn Patricia hat für 3 Tage ein Ferienhaus in Mindo gemietet. Mit dabei sind Juan Andrés mit Marina und Antonia, Patricia, Emilia und ich. Ich freue mich sehr über die Einladung der Familie, denn Mindo liegt im Nebelwald (Bosque nublado) mit mal etwas anderer Natur. 

Los ging es am frühen Mittwoch Morgen und der 1. kleine Zwischenstopp führte zu einem Restaurant mit Kolibri Beobachtungsstation. 

Das Ferienhaus in Mindo befindet sich in einer kleinen Ferienhaussiedlung und ist wunderschön. Es liegt direkt am Fluss und ist ideal zum relaxen. 



Auch die kleine Stadt ist sehr schön. Sie hat Einiges zu bieten. 

Juan Andrés hat hier schon mal im Tourismusbüro gearbeitet und macht mich gleich mal mit seinem Freund Alex bekannt. Nachdem dessen Frau mir erklärt hat was alles möglich ist, entscheide ich mich für was Süsses (die Kakaotour), was Anstrengendes (Wanderung zu den Wasserfällen) und was fürs Herz (der Schmetterlingspark). Mit der Kakaotour starte ich sofort. Alex bringt mich zum Veranstalter, während Andrés mit Marina und Antonia die Stadt und den Spielplatz erkunden. 



Die Tour startete mit dem Testen verschiedener Kakaobohnen. In den großen Hüllen befinden sich lauter kleine weiße Bohnen, die man lutschen kann. Sie schmecken eher säuerlich. Man kann daraus Kakaosaft machen, der eine hohe Konzentration an Kalium und Magnesium aufweist. Auch als Zuckersatz wird er gerne verwendet. Da er sehr schnell fermentiert, muss er allerdings pasteurisiert werden. Ich fand den süß-säuerlichen Geschmack nicht schlecht. 




Als nächstes konnte ich die Qualitätsunterschiede kennen lernen: der Kakao, der in Teilen Südamerikas und Afrikas angebaut wird, wächst schneller und ist qualitativ nicht so hochwertig wie der, der in Ecuador angebaut wird. Dieser wächst langsamer, ist aber qualitativ hochwertiger und natürlich teurer. Ecuador exportiert seinen Kakao unter anderem in die Schweiz und nach Belgien. Das erklärt warum die Schokolade aus Belgien und der Schweiz exklusiver ist. 
Hier ein Baum aus Ecuador mit Blüten,  kleinen und schon etwas größeren Früchten. Sie brauchen normalerweise 5 bis 6 Monate von der Blüte bis zur Reife. Vom Pflanzen des Baumes bis zur ersten Blüte vergehen mehrere Jahre. 


Was zur eigentlichen Schokoladenproduktion gebraucht wird, sind die Kerne der einzelnen Bohnen. Die durfte ich gleich mal rösten. 

 
Die gerösteten Kerne werden nun geschält,  gemahlen und ausgepresst. So entsteht Kakaoöl und eben der Rohstoff für die Schokolade. Das Öl kann mit verschiedenen Geschmacksrichtungen verfeinert werden und wird teilweise wieder zugeführt.



Nachdem ich viel über den Kakao und die Schokoladenproduktion gelernt habe, durfte ich natürlich auch kosten. Zum Abschluss gab es noch einen Kakaotee und ein leckeres Schokoladenfondue mit Erdbeeren und Bananen. 



Bei dieser Tour hat mich vor allem fasziniert,  dass man aus Kakao nicht nur Schokolade oder Kakaopulver herstellen kann, sondern auch Saft, Öle, Essig, Tee und sogar Wein. 

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